Was 1973 einst sehr bescheiden mit der Jägermeister-Werbung bei Eintracht Braunschweig begann und unter den Fans zu Protesten führte und als Skandal angesehen wurde, ist heute als wichtige Finanzquelle im Profifußball nicht mehr wegzudenken: das Sponsoring.
Im Lauf der letzten Jahrzehnte wurden nahezu alle Bereiche im Fußball für Sponsoring geöffnet. Das reicht von der klassischen Werbung und/oder dem Schriftzug eines Unternehmens auf dem Trikot über die Bandenwerbung, Werbung bei der Veröffentlichung von Zuschauerzahlen, bis hin zu Werbung bei Eckbällen, auf Eintrittskarten und in vielen anderen Bereichen.
Zumindest im deutschen Fußball ist das Sponsoring im Vereinsnamen tabu. In anderen Ländern ist das nicht so. Ein Beispiel sind dafür die beiden Vereine des österreichischen Getränkeherstellers Red Bull, nämlich RB Salzburg und RB Leipzig. Während man in Österreich Red Bull aussprechen darf, muss man in Deutschland RB mit Rasenball übersetzen.
Der Verkauf von Namensrechten an den Spielstätten hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten ebenfalls etabliert. Allerdings nicht immer zur Freude von traditionellen Fans.
Sehen wir uns die einzelnen Möglichkeiten genauer an.
Trikotsponsoring
Die Firmen, die als Trikotsponsoren auftreten, bezeichnet man auch als Hauptsponsoren. Auch unter den achtzehn Bundesligisten klafft eine große Lücke bei den Einnahmen aus der reinen Trikotwerbung. Sie reicht von zwei Millionen Euro, die der Aufsteiger SC Paderborn von Sunmaker bekommt, bis zu 35 Millionen Euro, die die Telekom an den FC Bayern jährlich überweist. Im Prinzip sind alle Branchen vertreten, wie beispielsweise Kommunikation (Telekom), Energie (Gazprom) Versicherungen (Barmenia, WWK), oder Autohersteller (VW).
International konnte der FC Barcelona lange der Versuchung widerstehen, durch Trikotwerbung zusätzliche Werbeeinnahmen zu erzielen, denn der Verein sieht sich als Nationalmannschaft Kataloniens. 2006 trug man den Schriftzug des UNO- Kinderhilfswerkes UNICEF, das allerdings keine Einnahmen brachte, sondern dazu diente, die Fans an einen Trikotschriftzug zu gewöhnen. Ab 2011 brachte das Trikotsponsoring mit der Qatar Fondation schon dreißig Millionen Euro jährlich ein. Aktuell erhalten die Katalanen vom japanischen Unternehmen Rakuten sechzig Millionen Euro Sponsoreneinnahmen pro Jahr.
Co-Sponsoren
Auch das Co-Sponsoring ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Dort sind neben vielen anderen Branchen auch gerne Sportwettenanbieter wie https://unibetdeutschland.com/unibet-deuche-online-casino-echtgeld vertreten. Diese dürfen auf allen anderen Flächen, außer auf den Vorder – und Rückseiten der Trikots, werben. Am häufigsten sieht man diese Werbepartner im Hintergrund bei Pressekonferenzen oder bei Interviews von Trainern oder Spielern am freien Feld oder in den Pressezonen der Stadien.
Namensgeber für Stadien
Zu Beginn der 2000er-Jahre wurde aus dem altehrwürdigen Hamburger Volksparkstadion die AOL-Arena. Nicht gerade zur Freude der Fußballfans, denn immer wieder gab es Diskussionen, ob der Verein damit nicht seine Seele und die Tradition verkaufe. 2016 kaufte der HSV-Mäzen Klaus-Michael Kühne die Namensrechte für 4 Millionen Euro vom damals aktuellen Namensgeber Imtech wieder zurück.
Bayern (Allianz-Arena), Schalke 04 (Veltins Arena) oder Dortmund (Signal Iduna Park) kassieren durch diese Art der Vermarktung bis zu sechs Millionen Euro pro Jahr.